![]() | ||||||||||||||||||
![]() ![]() | ||||||||||||||||||
|
|
Fußball Formel 1 Sporttabellen Foto des Tages |
Archiviert am
Dienstag, 15. Februar 05 |
||
![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||
![]()
|
![]() |
Mainz 05: Heftige Kritik vom Manager an den Profis Ab sofort gibt's nur Abstiegskampf Mainz - 13 Spieltage vor dem Ende der Saison beginnt beim FSV Mainz 05 ein neues Kapitel Bundesliga. Spaßfußball, Fastnachtsstimmung, Gute- Laune-Verein - Vergangenheit. Nach der 0:2-Niederlage in Leverkusen, der siebten Pleite in Folge, hat der FSV den bedingungslosen Abstiegskampf ausgerufen. Manager Christian Heidel ging gestern in die Öffentlichkeit, übte heftige Kritik an den 05-Profis und forderte vehement ein komplettes Umdenken. Normalerweise ist die Nachbetrachtung eines Bundesligaspiels in der Öffentlichkeit Sache des Trainers. Das 0:2 des FSV Mainz 05 am Sonntagabend in der BayArena bei Bayer Leverkusen hatte Jürgen Klopp allerdings tief erschüttert. Nicht der Fakt der neuerlichen Pleite, sondern die Art und Weise wie sich seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit präsentierte, hatte den Teamchef in eine extrem depressive Stimmung versetzt. Nach einem intensiven Meinungsaustausch mit dem Trainer, ging Christian Heidel gestern an die Öffentlichkeit und ließ die Fetzen fliegen. Der Spaß ist beim selbsternannten Karnevalsverein definitiv zu Ende. Eine Woche nach Rosenmontag ist in Mainz endgültig Schluss mit lustig. "Klopp redet sich den Mund fusselig" "Klopp redet sich den Mund fusselig, versucht alles mit dieser Mannschaft, und die liefert eine solch desolate zweite Halbzeit ab in dieser schwierigen Situation", tobte Heidel. Die Vorstellung der 05-Profis in den zweiten 45 Minuten, deren Erklärungsversuche haben den Geduldsfaden der Verantwortlichen reißen lassen. "Das kann es bei Mainz 05 nicht geben", sagte der Manager, der die Mannschaft heftig kritisierte. "Ich will es nicht mehr hören, dass jemand sagt, man könne dem Team keinen Vorwurf machen. Man muss der Mannschaft den Vorwurf machen. Sie ist zu lieb, sie ist zu brav. Es kann nicht sein, dass Spieler von Mainz 05 nicht einmal 40 Prozent ihrer Zweikämpfe gewinnen", schimpfte Heidel. "Tausende begleiten uns zu Auswärtsspielen, und die Mannschaft gibt rein gar nichts zurück." Spaßige Zeiten vorerst vorbei Heidel machte unmissverständlich klar, dass die spaßigen Zeiten vorerst beendet sind. "Ich bin mir mit dem Trainer einig, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem es krachen muss. Denn ich hatte bei unseren Spielern nicht das Gefühl, sie seien nach dieser Niederlage am Boden zerstört." Der 40-Jährige vermutet, in den Köpfen der Spieler habe sich eine gewisse Sorglosigkeit breit gemacht hat. Ein Vertrauen auf Stärken, die nicht mehr vorhanden sind. "Ich hatte den Eindruck, die Spieler hatten im Hinterkopf, dass man in Leverkusen verlieren kann, gegen Bielefeld zählt es erst. Da hat sich etwas verschoben in den Köpfen." Das wollen die Verantwortlichen nicht hinnehmen. "Die Mannschaft hat es bereits von Kloppo zu hören bekommen, sie wird es auch von mir hören. Wir sind nicht in der Bundesliga, um zu feiern, sondern um Spiele zu gewinnen und um drin zu bleiben." Noch sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze Heidel rief gestern ultimativ zum bedingungslosen Abstiegskampf auf. "Wir können uns nicht auf unserem furiosen Start ausruhen. Der ist vorbei. Ich dachte, der Rosenmontagszug sei noch einmal eine Motivation für die Mannschaft gewesen. Das war offensichtlich nicht so, deshalb werden wir nun wieder zu alten, in Abstiegskämpfen bewährten Denk- und Handelsweisen zurückkehren." Zwar haben die Mainzer 13 Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze, doch die sind bei einer solchen Spielweise schnell verbraucht. "Wir sind momentan der Topfavorit auf den Abstieg", sagte Heidel. Dies hätten seine Profis noch nicht realisiert. "Ich will ein Umdenken. Ich will eine komplett andere Einstellung am Samstag gegen Arminia Bielefeld. Jetzt muss es sein wie früher", forderte der Manager. "Am Samstag muss von der ersten Sekunde an der Platz umgepflügt werden. Jeder Gegner muss ab jetzt merken, in Mainz gibt es nichts mehr zu holen. Und dafür müssen sich einige in diesem Kader wärmer anziehen." Denn jeder, der nicht bedingungslos mitziehe, jeder, der diesen Abstiegskampf nicht annehme, müsse mit empfindlichen Konsequenzen rechnen." "Unsere Zuschauer sind fantastisch" Auch der Ansatz der 05- Fans im Bruchwegstadion muss sich nach Auffassung des Managers komplett ändern. "Unsere Zuschauer sind fantastisch. Das hat man ja auch wieder in Leverkusen gesehen. Doch wir brauchen nun eine andere Grundstimmung. Wir können nicht mehr schunkeln und Fastnachtslieder singen. Jetzt geht es um die sportliche Existenz." Heidel fordert die 05-Anhänger auf, umzudenken. "Gegen Bielefeld ist es wichtig, dass die Mannschaft frenetisch unterstützt wird, verbal-aggressiv. Damit keiner der Spieler überhaupt wagt, einen Zweikampf zu verlieren." Freundliche Begrüßung des Gegners, doch dann bedingungslose Unterstützung in jedem Zweikampf. "Von der Mannschaft erwarte ich, dass sie sich komplett Gedanken macht, wie sie den Abstiegskampf angehen will. Wir werden jeden einzelnen dabei ganz genau beobachten", sagte Heidel. Jörg Schneider
http://rhein-zeitung.de/a/sport/r/mainz-1.html ![]() |
![]() |
Lexikon
RZ-Online-Archiv
Zeitungs-Archiv
Internet
![]() ![]() |