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Donnerstag, 4. Mär. 21
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Charlottenburg feiert 300 Jahre Berlin - Ein merkwürdiges Stadtjubiläum wird in diesem Frühling in Berlin begangen.
Was da vor 300 Jahren den Namen Charlottenburg erhielt, war weder damals eine richtige Stadt, noch kann es heute diesen Titel beanspruchen. Als besonders harmonisch hatten Außenstehende die Ehe zwischen Preußens König Friedrich I. und seiner zweiten Frau nicht empfunden. Doch als Sophie Charlotte 1705 starb, beschloss der Herrscher, ihr ein Denkmal zu setzen und ließ das Lustschloss Lietzenburg vor den Toren Berlins samt der angeschlossenen Siedlung umbenennen und mit Stadtrechten versehen. In der Nachbarschaft gab es noch das Dörfchen Lietzow, aber das wurde erst später eingemeindet. Die Stadtrechte hat Charlottenburg allerdings 1920 wieder verloren, als die damalige Reichshauptstadt die bis dahin selbstständigen Gemeinden in ihrem Speckgürtel schluckte. Derzeit heißt es, Charlottenburg erlebe ein Comeback, nachdem sich das Interesse von Investoren und Touristen nach der Wende auf die Stadtviertel im Osten konzentriert hatte. Zumindest für den Kurfürstendamm, das Herz Charlottenburgs, trifft diese Diagnose zu. Aigner, Bogner, Bulgari, Cartier , Hermès, Louis Vuitton, Versace - es gibt kaum eine Nobelmarke, die auf dem Boulevard nicht mit einer Boutique vertreten wäre. Aber es sind nicht unbedingt die Berliner, die hier auf Beutezug gehen, sondern vor allem Ausländer: Japaner, Schweizer, Briten, Bootschaftsangehörige und Girlies aus Russland. „Ku'damm” nennen mit den Einheimischen auch viele Touristen die Einkaufsstraße. Noch um 1870 glich die 3,5 Kilometer lange Zugangsstraße zum Grunewald einem besseren Feldweg. Es war der Reichskanzler Otto von Bismarck persönlich, der den Ausbau zum 53 Meter breiten Boulevard vorantrieb. Bis 1900 hatten sich bereits mehr als 100 Millionärs-Haushalte angesiedelt. Bürgerpaläste mit Kuppeln und Türmchen bezeugten Charlottenburgs Rang als zweitreichste preußische Stadt hinter Wiesbaden. 1895 kam die monumentale Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche hinzu. Die Bürger Charlottenburgs hatten das Grundstück Wilhelm II., der mit dem Bau seinen Großvater ehren wollte, geschenkt. Die im Stil der Spätromanik gehaltene Kirche eroberte aber erst einen festen Platz im Herzen der Berliner, als der 113 Meter hohe Turm durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg auf 63 Meter zurechtgestutzt wurde. Heute ragt neben dem Mahnmal der Gedächtniskirche samt Anbauten das 86 Meter hohe Europa-Center auf. Längst steht es selbst unter Denkmalschutz, auch wenn seine einst gefeierte Modernität sichtbar Patina angesetzt hat. Insgesamt 46 Prozent der Gebäude Charlottenburgs wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das schwer lädierte Schloss konnte wiederaufgebaut werden und ist nach dem Abriss des Stadtschlosses das prominenteste Beispiel für die Baulust der Hohenzollern auf Berliner Boden. Vom 300-jährigen Charlottenburg ist kaum etwas übrig. Als einer von wenigen Stadtführern bietet der Historiker Peter Eichhorn (www.go-peb.de) Spaziergänge durch das historische Viertel an. Zwar sind auf dem Weg immer wieder Schätze wie alte Stadtbäder oder restaurierte Bürgerpalais zu bewundern. Doch vom Dorf Lietzow kündet nur noch ein Straßenschild. Informationen: Als Höhepunkt der Jubiläumsfeiern findet vom 1. bis 3. Juli im Schlossgarten Charlottenburg ein Barockfest statt. Tickethotline: 01805/33 24 33 (12 Cent pro Minute). www.charlottenburger-schlossgartenfest-berlin.de dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/05/03/23/service/reise/deutschland/t/rzo136398.html ![]() |
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