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Freitag, 22. Jan. 21
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Beruf & Bildung
Wie werde ich...? Fachkraft Agrarservice Bonn/Barsinghausen - Mähdrescher sind nicht nur tonnenschwer und mehrere Meter breit, sie haben auch modernste Technik an Bord.
Landwirte sind deshalb angewiesen auf Facharbeiter, die mit diesen mehrere hunderttausend Euro teuren Fahrzeugen umgehen können. Gleichzietig müssen sie sich aber auch gut mit der Produktion von Pflanzen auskennen. Deshalb ist zum 1. August ein neuer Beruf geschaffen worden: die Fachkraft Agrarservice. Schon während der Ernte etwa wird elektronisch erfasst, welche Qualität das Getreide hat und das Ergebnis auf einem Monitor angezeigt. „Wir brauchen spezialisierte Mitarbeiter für anspruchsvolle Maschinen”, sagt Alfred Schmid, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Lohnunternehmen in Barsinghausen. Diese Betriebe verrichten für die Bauern Arbeiten von der Saat bis zur Ernte und können dafür auch die nötigen Maschinen mitbringen. Nach Einschätzung von Experten werden die Lehrstellen vor allem in Lohnunternehmen, größeren Marktfruchtbetrieben und Maschinenringen entstehen. „Die Chancen nach der Lehre übernommen zu werden, sind sehr gut”, sagt der Referent für Berufsbildung im Bundeslandwirtschaftsministerium, Andreas Heym. Während der dreijährigen Lehre erlernen die Jugendlichen zunächst das Fahren und Bedienen von Mähdreschern, Traktoren oder Drillmaschinen. „Das Erlangen des T-Führerscheins während der Ausbildung ist deshalb Pflicht”, sagt Kerstin Zimmer, die bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt in Frankfurt/Main für berufliche Bildung zuständig ist. Der Facharbeiter muss die Maschinen aber auch pflegen und warten. „Unsere Maschinen werden immer größer, komplizierter und teurer”, berichtet Schmid. Deshalb brauchen die Betriebe einen Spezialisten für Großagrartechnik. Im Gegensatz zu den Landwirt-Lehrlingen erwerben Agrarservice-Auszubildende hauptsächlich berufliche Qualifikationen in der Pflanzenproduktion - etwa von Mais, Getreide oder Zuckerrüben. Dazu gehört die Bodenbearbeitung genauso wie das Bestellen von Kulturen, Düngen, Ernten sowie Lagerung und Konservierung. Auch Kenntnisse über ökologische Zusammenhänge und Umweltschutz sind Teil des Lehrplans. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist der Kontakt und der professionelle Umgang mit dem Kunden, denn für die Landwirte sind die Fachkräfte Agarservice auch Ansprechpartner. Sie beraten - beispielsweise welches Pflanzenschutzmittel sich besonders bewährt hat -, informieren über Dienstleistungen und nehmen Beschwerden entgegen. Kundenorientiertes Arbeiten sei deshalb einer der wesentlichen Bestandteile der Ausbildung, sagt Zimmer. „Die Lehrlinge brauchen dafür auch gewisse kommunikative Fähigkeiten”, ergänzt Dagmar Winzier vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. „Das ist ein relativ anspruchsvoller und vielseitiger Beruf”, sagt Martin Lambers, Referent für Berufsbildung beim Deutschen Bauernverband in Berlin. Formal genügt für diese Arbeit zwar der Hauptschulabschluss, es werden sich nach Einschätzung der Experten aber auch Realschüler für diesen Beruf interessieren. Die Ausbildung eigne sich für Männer und Frauen. „Sie wird aber mehr von Männern nachgefragt”, sagt Winzier. Interessenten sollten naturverbunden sein und sich für Technik begeistern. Wer diesen Beruf ergreifen will, sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass die Arbeit körperlich anstrengend sein kann. Sie könne auch mit Staub und Schmutz verbunden sein, sagt Lambers. Außerdem sei der Einsatz stark abhängig vom Wetter. „In der Saison kann die Arbeitszeit oft viel länger sein.” Im Winter stehe eher das Warten der Maschinen im Vordergrund. Auch der Unterricht in der Berufsschule wird möglichst außerhalb der Hochsaison stattfinden. Die monatliche Ausbildungsvergütung für die Agrarservice-Fachkraft beträgt ab dem 18. Lebensjahr im ersten Jahr etwa 500 Euro. Ausgebildete Fachkräfte können mit einem Einstiegsgehalt ab 1700 Euro rechnen. Konkrete Zahlen, wie viele Jugendliche in diesen Jahr ihre Lehre zur Fachkraft Agrarservice beginnen, liegen nach Darstellung der Verbände noch nicht vor. Sie werden nach ersten Einschätzungen der für die Berufsbildung zuständigen Stellen im ersten Ausbildungsjahr deutschlandweit bei etwa 100 bis 150 liegen, Tendenz in den kommenden Jahren steigend. Schmid ist sich sicher: „Die Zukunftschancen der Fachkräfte Agrarservice sind blendend.” dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/05/11/30/service/berufbildung/wiewerdeich/t/rzo190302.html ![]() |
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