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Mittwoch, 28. März 07 |
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Echo-Verleihung mit hohem Kreischfaktor Berlin - Silbermond jubelten, LaFee und Ralph Siegel schnieften vor Rührung.
Jennifer Lopez trällerte auf Spanisch und Yusuf klang so wie früher, als er noch Cat Stevens hieß. In Berlin wurde am Sonntagabend zum 16. Mal der Deutsche Musikpreis Echo verliehen. Glanz und Glamour brachten dabei Stars wie J.Lo, Take That, Simply Red und Katie Melua. Für den Kreischfaktor sorgten Tokio Hotel, die Killerpilze, die No Angels und aktuelle Kandidaten aus den Casting-Shows.
Mit Sonderpreisen für den engagierten Musiker Bono und den zum Islam konvertierten Yusuf zeigte der Veranstalter, die Deutsche Phono-Akademie, bei diesem Klassentreffen der Musikbranche auch eine politische Note. Internationale Gewinner wie Robbie Williams, der die sechste Auszeichnung in Folge bekam, die Red Hot Chili Peppers und HipHop-Star Eminem reisten nicht nach Berlin. So blieb der Fokus beim Echo, der sich gern mit den Brit Awards und dem amerikanischen Grammy vergleicht, auf den deutschen Künstlern. Die vier Mal nominierte sächsische Band Silbermond wurde für den Hit des Jahres („Das Beste”) und als bester Live-Act ausgezeichnet. „Vielen Dank für den geilen Abend”, rief Sängerin Stefanie Kloß. Zu Tränen gerührt nahm die erst 16 Jahre alte LaFee, die aus der Nähe von Aachen stammt, den Preis entgegen und bedankte sich bei ihren Fans und bei „Familie, Gott, allen”. Die Sängerin, von ihrem Produzenten geschickt auf dem Markt der Teenagersehnsüchte platziert, gewann den Titel als beste nationale Künstlerin Rock/Pop und als Newcomer. Sie vereint mädchenhafte Koketterie mit provozierender Attitüde. Passende Textzeile: „Ich hau dir eine rein”. Auch die kanadische Indie-Band Billy Talent holte sich zwei Trophäen ab. Auftritte wie von den Fantastischen Vier und den aus der Boyband-Rente zurück gekehrten Take That verwandelten die mehr als drei Stunden lange Show zum Konzert, das von Oliver Geissen und Yvonne Catterfeld moderiert wurde. Der nationale HipHop-Sieger Bushido erschien mit Sonnenbrille auf der Bühne des Palais am Funkturm und kokettierte mit seinem Gangster-Image: „Wenn das eine Privatparty wäre, dann hättet ihr mich nicht eingeladen.” Gesetzter ging es bei der Ehrung von Rosenstolz zu, die als beste Rock/Pop-Band ausgezeichnet wurden. Ihr Laudator, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus „Wowi” Wowereit (SPD), witzelte über das „krasse Programm”. Nicht nur Gekreische, sondern auch einen Preis gab es für die vier Jungs von Tokio Hotel, die gerade daran erinnert wurden, dass mit 18 die Bundeswehr ruft. Die Magdeburger gewannen mit „Der letzte Tag” den Echo für das beste Video. Im Gothic-Gewand brachte Sänger Bill, wohl noch stärker geschminkt als J.Lo, die Mädchen an den Rande der Ohnmacht. DJ Ötzi zog sein Käppi vor der Volksmusiktruppe Kastelruther Spatzen, die zum zehnten Mal einen Echo gewann. Bei den Männern sicherte sich Deutschlands Grand-Prix-Kandidat Roger Cicero („Frauen regier'n die Welt”) den Titel als bester Pop/Rock-Sänger. Brav gab er vor der Show zu Protokoll, wo er bei Jennifer Lopez als erstes hinschauen würde: „in die Augen”. Bono (U2) bekam einen Ehrenpreis für seinen Kampf gegen Aids und Armut. Er werde mit dem „großen Herbert Grönemeyer” Urlaub in Heiligendamm machen, sagte der 46-Jährige in Anspielung auf den G8-Gipfel der wichtigsten Industrienationen im Juni. Auf Deutsch verlangte er: „Deine Stimme gegen Armut!” Produzent Ralph Siegel war beim Preis für sein Lebenswerk völlig aufgelöst. Als Laudatorin bewegte ihn seine Grand-Prix-Siegerin Nicole („Ein bisschen Frieden”) zu Tränen. „Du schreibst Lieder für die Seele in einer immer oberflächlicheren Welt”, sagte die Sängerin. Fast schluchzend lagen sich Siegel und Nicole dann in den Armen. Yusuf (früher Cat Stevens) erhielt ebenfalls einen Sonderpreis für sein Lebenswerk. Der konvertierte Brite („Morning Has Broken”) der 2006 sein Comeback als Sänger feierte, wurde als „Brückenbauer” zwischen den Kulturen gewürdigt. Er schlug versöhnliche Töne an und verglich die Menschheit mit einem großen Fluss mit vielen Quellen. Die Laudatio hielt Thomas Gottschalk, der den bärtigen Sänger und dessen alte Aussagen zum Islam gegen Kritik verteidigte. „Nehmen Sie das, was Popstars sagen, nicht so ernst.” dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/07/03/28/magazin/musik/t/rzo323926.html ![]() |
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