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Freitag, 14. Juni 13
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Analyse: „Schwitzen statt Schweinshaxe” Berlin - Dicke sollen es sich künftig schwerer machen beim Essen.
Die Bundesregierung will Übergewichtige zu gesünderer Ernährung und mehr Fitness bewegen, damit überflüssige Pfunde verschwinden. „Es geht weder um eine Essfibel noch um die Verpflichtung, zehn Kniebeugen pro Tag zu machen”, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bei der Vorstellung des Aktionsplans Ernährung. Wenn rund 45 Prozent der Erwachsenen körperlich zu wenig tun, muss sich das nach ihrer Ansicht ändern. Die Ministerin empfiehlt weniger Zucker, alles in Maßen, mehr Vollkorn, Obst und Gemüse und mehr Bewegung. Ein Radikalprogramm soll es nicht sein, sondern ein Appell an Bevölkerung und Lebensmittelwirtschaft - auch wenn Aktionen bisher offensichtlich wenig Umdenken erreicht haben. Der Aktionsplan gegen Übergewicht, der im Frühjahr 2008 vorliegen soll, geht Grünen und Verbraucherverbänden deshalb nicht weit genug. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast fordert ein Schulfach Ernährung. Nötig sei hierfür „Feuer unter dem Hintern der Landesregierungen”, sagte sie im ZDF. Ulla Schmidt hält ein eigenes Schulfach nicht für zwingend, aber einen höheren Stellenwert von Ernährung in der Schule. Künast hatte den Kampf gegen Übergewicht in der Bevölkerung als Vorgängerin von Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) aufgenommen. Sie schlägt auch ein Werbeverbot für Süßigkeiten im Fernsehen vor, das zumindest tagsüber gilt. FDP-Chef Guido Westerwelle hält das für „politischen Klamauk”. „Oder soll es jetzt etwa ein Auftrittsverbot für den Bullen von Tölz wegen Jugendgefährdung geben?” Der Bundesverband der Verbraucherzentralen verlangt konkretere Schritte als mehr Aufklärung, mehr Anreize für Bewegung und besseres Kantinenessen. Verbandschefin Edda Müller rief die Lebensmittelindustrie zur Selbstbeschränkung auf. „Ein großer Teil des heiß umkämpften Lebensmittelmarkts wird dazu benutzt, dass man spezielle Produkte für Kinder anbietet”, sagte Müller. „Dazu gehören zum Teil auch Dickmacher.” Die Ernährungsindustrie sieht die Schuld für Übergewicht nicht in Produkten. Viele Kinder und Jugendliche säßen zu lange vor dem Computer oder Fernseher statt im Freien zu spielen, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Matthias Horst. Seehofer hat bereits ein Rezept parat, mit dem die Vernunft beim Essen Einzug halten kann, ohne dass der Genuss verloren geht: „Eine bayerische Schweinshaxe zwischendurch ist durchaus auch mal für das persönliche Wohlbefinden was Positives.” Doch nicht jeden Tag, denn: „Da wären Sie überrascht”, sagt Seehofer mit Blick auf die dann steigenden Blutfettwerte. Von Marc-Oliver von Riegen, dpa dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/07/05/09/tt/t/rzo333853.html ![]() |
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