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Dienstag, 02. Oktober 07 |
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Theater über die Bilanz zur Lebensmitte Koblenz - Die Lebensmitte ist nicht unbedingt ein ruhiger Abschnitt, korrespondiert doch das "Zwischenzeugnis" oftmals nicht mit den einstigen Erwartungen.
Das Konradhaus präsentiert nun am Samstag, 20 Uhr, mit dem Solostück "Mein letzter Film" von Bodo Kirchhoff eine Lebensbilanz, die trotz Ruhm und Geld keineswegs ein "Weiter so" anstrebt. Ständig auf dem Präsentierteller der Öffentlichkeit zu stehen - für manche Prominente, gleich ob Schauspieler, Politiker oder Sportler, scheint es nichts Wichtigeres zu geben. Allerdings kostet ein solches Leben viel Kraft, denn das Private schmilzt unter dem Scheinwerfer der Öffentlichkeit wie ein Eisberg am Äquator. Der Film- und Fernsehstar Marie (Hella Elges), Protagonistin des Solostücks "Mein letzter Film" von Bodo Kirchhoff, hat dieses Leben einfach satt. "Marie ist eine 50-jährige Frau, die es nicht mehr erträgt, in den Studiowelten zu einer Kunstfigur zurechtgeschneidert zu werden, und die deshalb einfach ausbricht, um ein Leben zu führen, in dem sie die Fäden in der Hand halt", erklärt Intendantin Ingrid Sehorsch, die das rund 90 Minuten dauernde Monologstück im Konradhaus inszeniert hat. Die Entscheidung, einen Schlussstrich unter ein öffentliches Leben zu ziehen, ist aber nur der kleinere Part der Lebensbilanz von Marie. Der größere ist ihrem Liebesleben gewidmet, das trotz Ruhm und Schönheit nicht unbedingt eine Erfolgsstory ist. Ihr ehemaliger Ehemann Richard hat zwar als Regisseur ihre Filmkarriere ungemein gefördert, aber er konnte gleichsam bei keiner Filmassistentin seine Hände beieinander halten. Dass die Ehe vor einem Jahr zerbrach, ist somit logische Konsequenz. In die Brüche ging aber nicht nur die Ehe der einstigen Filmdiva, sondern auch die Affären mit Thomas, dem Fußballtrainer, oder Paul, dem Politiker. Ihre "Halbzeitbilanz" zieht Marie natürlich mit einem Film, der explizit für ihren Ex-Mann und ihre Geliebten bestimmt ist. Als Kulisse für diesen Monolog hat Regisseurin Ingrid Sehorsch unter anderem einen überdimensionalen Fernsehrahmen in die Mitte der Kammerbühne im Konradhaus gerückt. Eingefangen in diesem Fernsehrahmen, der im 21. Jahrhundert für viele eh zum wahren Platz der Wirklichkeit geworden ist, spielt Hella Elges den Seelenstriptease der Marie, der allerdings nicht mit Rache oder Abrechnung gleichgesetzt oder verwechselt werden sollte. "Ich sehe Marie nicht so sehr als eine frustrierte, verbitterte Frau, deren besten Jahre vorbei sind, sondern als jemanden, der jetzt, mit 50 Jahren, noch mal durchstarten will und der sich dies auch zutraut", sagt Sehorsch. Die zwei Jahrzehnte Ehe, Eitelkeiten, Profilneurosen, Blitzlichtgewitter und Affären werden in Kirchhoffs Stück nicht chronologisch erzählt. Maries letzter Film ist vielmehr eine punktuelle Erinnerung, die vom Fußballgucken mit dem Liebhaber zur Totgeburt ihres Kindes oder zu anderen Ereignissen hin- und herspringt. (Peter Karges) Karten: Tel. 0261/9730551 RZO
http://rhein-zeitung.de/on/07/10/02/magazin/szeneregional/t/rzo367657.html ![]() |
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