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Montag, 9. Dez. 19
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Mobiles
Fiat 500: Charmeur und Herzensbrecher Hamburg - Fiat sorgt für mehr freundliche Gesichter im Straßenverkehr. Ganz egal, ob man in den neuen 500er hinein- oder aus ihm herausschaut - unwillkürlich weisen die Mundwinkel nach oben.
Ein hübsch gemachter Panda Wo man mit dem Charmeur und Herzensbrecher vorfährt, schmelzen vor allem Frauen dahin, und selbst Männer lassen ihre Blicke nicht länger über teure Sportwagen schweifen. Stattdessen starrt alles gebannt auf die nur 3,55 Meter kurze „Knutschkugel”, die nüchtern betrachtet nicht viel mehr ist als ein hübsch gemachter Panda.
Schicker Dreitürer mit ansprechendem Hintern Doch während der Panda mit Ecken und Kanten eher modern aussieht, rollt der 500er im Look der 50er Jahre vor und erweckt schon auf den ersten Blick die Liebe für das Dolce Vita in Bella Italia zu neuem Leben. Die Form folgt wie beim legendären Vorgänger einer Kugel. Wo früher Stoßfänger und Schutzhörner waren, lächeln einem nun ein paar Chromstreifen entgegen, die Scheinwerfer strahlen nach wie vor wie Kulleraugen, und auch das Heck hat nichts von seinem Sex-Appeal verloren, so dass man dem Dreitürer instinktiv den Hintern tätscheln möchte. Anders als früher allerdings steckt unter der großen Klappe jetzt nicht mehr der Motor, sondern ein Kofferraum, der diesen Namen mit einem Fassungsvermögen von 185 Litern durchaus verdient.
Innen so liebevoll gestaltet wie außen Im Gegensatz zu vielen anderen Retro-Autos beschränkt sich das Engagement der Designer bei Fiat nicht auf die Karosserie. Auch der Innenraum ist liebevoll gestaltet, wenngleich es im Fond etwas eng zugeht. Vorn können auch große gewachsene Nordmänner gut sitzen. Aber auf der Rückbank wird es schon für große Bambini etwas knapp. Vor allem die Kopffreiheit haben die Italiener der schönen Form geopfert. Und Schulterkontakt kann man in beiden Reihen kaum vermeiden.
Pfiffige Details und gute Crashtestwerte Doch was dem Viersitzer an innerer Größe fehlt, macht er mit Charme und ein paar pfiffigen Details wieder wett, zum Beispiel den vielen, zum Teil gut versteckten Ablagen, dem in Wagenfarbe lackierten Cockpit oder dem im Geist von Gestern gezeichneten Lenkrad. Außerdem ist das mit fünf Sternen im Euro-NCAP-Crashtest ausgezeichnete Sicherheitspaket besser geschnürt als bei manch einem größeren Auto: Sechs Airbags sind bei allen Versionen Standard, und der stärkste Motor bekommt serienmäßig ESP.
Mehr als 500 000 Ausstattungsvarianten Die Materialauswahl ist für diese Klasse überraschend hochwertig, die ineinander verschachtelten Rundinstrumente haben viel Pfiff. Mehr als 100 Accessoires fechten den Kampf gegen die Einfalt und Dutzende von Zierelementen von den Konsolen bis zu den eingefärbten Kopfstützen im Format einer Frisbee-Scheibe bringen viel Farbe ins Leben. All diese Details haben sich die Fiat-Entwickler allerdings nicht selbst ausgedacht. Viele Ideen stammen von über fünf Millionen Internet-Surfern, die mehr als 250 000 Designentwürfe erstellt haben. Ihnen sind auch die zahllosen Chromleisten und Aufkleber zu verdanken, mit denen man den Wagen ab Werk in mehr als 500 000 Varianten individualisieren kann. Zweimal den gleichen 500er zu bauen, halten die Italiener deshalb beinahe für ausgeschlossen. Die Motoren versprechen Spaß, aber keine Sportlichkeit Auch hinter dem Steuer macht der Benjamin gute Laune: Die Sonne scheint durchs optionale Glasdach direkt ins Herz, das Fahrwerk ist ordentlich abgestimmt, und bei einem Wendekreis von 9,2 Metern wird jede Stadtstraße zur Flaniermeile, über die man so lässig kurven kann, als kreuze man auf der Vespa in Rom ums Kolosseum. Bis irgendwann in diesem Jahr einmal der stärkere Fiat 500 Abarth kommt, darf man Spaß aber nicht mit Sportlichkeit verwechseln. Selbst mit dem stärksten der drei Motoren wird der 500er nicht zur Rennsemmel. Der Vierzylinder klingt zwar kernig, reagiert spontan auf jeden Gasstoß und lässt sich mit dem geschmeidigen Sechsganggetriebe gut dirigieren. Doch mit einem Sprintwert von 10,5 Sekunden fährt er im Feld der Kleinwagen ein wenig hinterher. Die Höchstgeschwindigkeit von 182 Stundenkilometern (km/h) sind dagegen mehr als ausreichend, und der Verbrauch ist mit 6,3 Litern zumindest im Normzyklus vollkommen in Ordnung. Wird der Urlaubsflirt zur ewigen Liebe? Unterm Strich gibt es wahrscheinlich derzeit kaum ein anderes Auto, in dem man für so wenig Geld so viel Aufmerksamkeit erregen kann. Doch wie bei jedem Urlaubsflirt droht auch der feurigen Liebe zu dem kleinen Italiener möglicherweise mit der Zeit ein kleiner Dämpfer: Wenn die Schmetterlinge im Bauch erst einmal gelandet sind, wird der Fiat 500 zu einem fast gewöhnlichen Kleinwagen - ein bisschen bunter und sehr viel fröhlicher vielleicht, aber eben ein Auto wie jedes andere auch.
dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/08/02/06/service/auto/test/t/rzo399324.html ![]() |
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