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Samstag, 27. Feb. 21
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Mobiles
Umweltschutz beim Autobau: Soja im Sitz, Holz als Blende Detroit/Stadthagen (dpa/tmn) - Ein Auto besteht aus Stahl, Kunststoff, Glas und Gummi.
In jüngster Zeit stellen jedoch immer mehr Autobauer diesen Materialmix auf den Prüfstand - immer mehr umweltfreundliche Materialien sind im Cockpit zu finden. Getrieben von der Forderung nach möglichst umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Fahrzeugen, nutzen die Konstrukteure immer mehr Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus dem Recycling-Kreislauf.
Sie bauen zum Beispiel Sitze aus Soja, nutzen Kunststoffe aus Mais, weben Dämmstoffe aus Naturfasern oder gießen Stoßstangen aus eingeschmolzenem PET-Granulat. Das fällt im Produktionsalltag gar nicht auf, sagt Audi-Sprecher Udo Rügheimer in Ingolstadt: „Egal ob konventionell hergestellt, aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Recyclaten - die Anforderungen an die Komponenten sind identisch.” Während die exotischen Stoffe in Serienfahrzeugen meist hinter Zierleisten und Schmuckbezügen verschwinden, werden sie bei Designstudien in den Vordergrund gerückt. Das jüngste Beispiel ist der LRX, mit dem Land Rover auf einen kleinen Offroader einstimmen möchte: Was auf den Türinnenseiten und am Dachhimmel aussieht wie vanillefarbenes Wildleder, ist ein Spezialstoff aus alten Kunststoffflaschen.
Eine Renaissance feiert auch Holz. Bislang waren Zierblenden im Innenraum oft aus Kunststoff gefertigt und wurden deshalb als „Vinyl-Eiche” geschmäht. Nun wird immer öfter wieder das Naturprodukt verwendet. Bei Luxusmarken wie Maybach, Rolls-Royce oder Bentley war das Schnitzwerk nie aus der Mode. Nun will es der Zulieferer Faurecia aus Stadthagen in Niedersachsen auch in anderen Klassen wieder populär machen. Bei der Studie „Premium Attitude” wurden nach Angaben von Designer Andreas Wlasak erstmals auch große Flächen wie die Sitzrückenlehne mit einer hauchdünnen Schicht Echtholz verkleidet. Auch andere Rohstoffe kommen nicht mehr aus dem Stahlwerk oder der Chemiefabrik: So hat die Industrie Soja als Ausgangsmaterial für die Unterkonstruktion von Sitzen entdeckt, sagt Chrysler-Sprecher Markus Hauf. Er verweist auf die biologisch abbaubaren Sitze in den Studien Eco Voyager, Zeo und Renegade. Bei Ford ist dieses Verfahren schon in der Serienproduktion: Der US-Konzern nutzt Soja-basierte Schaumstoffe für die Polsterung von Sitzen.
Neben Soja rückt bei Ford auch Mais in den Fokus. Nach Angaben der Entwicklerin Debbie Mielewski entsteht aus der Pflanze im Labor ein neuer Kunststoff, der ähnliche Eigenschaften hat wie Plastik auf Petroleumbasis. Neben der umweltfreundlichen Herkunft hat das neue Material noch einen weiteren Vorteil: Man kann es problemlos kompostieren. „Statt 1000 Jahre auf einer Deponie lagern zu müssen, baut sich das Material unter den richtigen Bedingungen binnen 90 bis 120 Tagen ab”, erläutert die Entwicklerin. Zwar sind es gerade solche Eigenschaften, die neue Rohstoffe im Auto interessant erscheinen lassen. Doch machen sie den Entwicklern einen Serieneinsatz auch besonders schwer: „Dass sich eine arglos aus dem Fenster geworfene Plastikflasche nach ein paar Tagen von selbst auflöst, ist ein wünschenswertes Ziel”, sagt Chrysler-Designchef Trevor Creed. „Doch im Wagen sollten die Teile schon ein Autoleben lang halten.” Sonst hätte sich die Industrie in den vergangenen Jahrzehnten mit der Konservierung nicht so viel Mühe geben müssen. „Schließlich waren unsere Autos vor 20, 30 Jahren alle schon einmal umweltfreundlich recyclebar: Da sind sie einfach weggerostet.” Von Thomas Geiger, dpa dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/08/02/22/service/auto/t/rzo403719.html ![]() |
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