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Donnerstag, 25. Feb. 21
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Beruf & Bildung
Mangelnde Förderung für Kinder mit Lernstörungen Erfurt - Kinder mit einer Lese-, Schreib- oder Rechenschwäche werden nach Ansicht von Fachleuten in der Schule nicht ausreichend gefördert. Dabei spielt auch die Ausbildung der Lehrer eine wichtige Rolle. „Das größte Problem sehen wir in der Ausbildung von Grundschullehrern, in der diese Themen überhaupt nicht vorkommen”, sagte Annette Höinghaus vom Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie. Dadurch würden Defizite der Kinder häufig erst spät erkannt. „Durch eine frühzeitige Förderung ab der ersten Klasse können die Schwächen bei vielen Kindern oft behoben werden”, erklärte sie. In Deutschland seien etwa fünf Prozent der Bevölkerung von einer Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörung betroffen. „In Hinblick auf diese Größenordnung sind Grundkenntnisse der Lehrer wünschenswert”, sagte Höinghaus. Bisher gebe es zu Legasthenie und Dyskalkulie allerdings nur freiwillige Weiterbildungsangebote. „Leider kann daran nur ein kleiner Prozentsatz teilnehmen.” Deshalb hätten längst nicht alle Schulen speziell ausgebildete Pädagogen. „Das birgt die Gefahr, dass die Schwächen nicht erkannt werden. Die betroffenen Schüler gelten dann als faul oder dumm.” Eine ausgeprägte Lernstörung beim Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen sei nicht auf mangelnde Intelligenz zurückzuführen. Als Ursache werde vielmehr ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen vermutet. „Für die Schüler kann die Nichterkennung fatale Folgen wie psychische Erkrankungen haben”, warnte Höinghaus. Den betroffenen Schülern müsse ein „Nachteilsausgleich und Notenschutz” gewährt werden, forderte Höinghaus. „Das heißt, dass Rechtschreibung bei ihnen nicht benotet wird und dass den Legasthenikern bei Klassenarbeiten zusätzliche Zeit gegeben wird, die sie zum Lesen benötigen. Das muss für alle Fächer gelten.” In Bayern sei dies durch einen Erlass bereits geregelt. Dort dürften die Schüler beim Schreiben von Aufsätzen am Computer sogar ein Rechtschreibprogramm einsetzen. Ungeklärt sei auch die Frage, wer die Förderangebote organisieren und bezahlen soll. Nach Ansicht von Höinghaus müssten diese Aufgabe von den Schulen übernommen werden. „Dort findet sich aufgrund mangelnder Lehrerzahlen allerdings oft keine Zeit.” Bei einer außerschulischen Förderung müssten die Eltern für die Kosten selbst aufkommen. „Für die Krankenkassen fallen Legasthenie und Dyskalkulie nicht in den medizinischen, sondern in den pädagogischen Bereich. Dafür sind ihrer Meinung die Schulen zuständig.” dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/08/04/28/service/berufbildung/t/rzo421271.html ![]() |
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