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Donnerstag, 4. März 21
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Gesundheit
Schmerzen beim Gehen: Oft hilft neues Hüftgelenk Dresden - Es war nur ein einziger unvorsichtiger Schritt, doch Bertha Kaufmann knickte um und stürzte auf den Gehweg.
„Der Oberschenkelhals war so ungünstig gebrochen, dass auch noch das Hüftgelenk geschädigt war”, erinnert sie sich an den Sturz vor neun Jahren. Wie die heute 83-Jährige leiden jährlich hunderttausende Bundesbürger unter Problemen ihrer Hüftgelenke. Mit schmerzhaften Folgen, handelt es sich doch um das zweitgrößte Gelenk im menschlichen Körper. Häufig kann ein künstliches Gelenk helfen - so wie Bertha Kaufmann am Ende auch eines bekam. „Die Ursachen für Hüftprobleme sind vielfältig”, erklärt der Orthopäde und Unfallchirurg Klaus-Peter Günther vom Klinikum der Technischen Universität Dresden. Am häufigsten sei die Hüftarthrose, immerhin seien bis zu 20 Prozent aller Über-60-Jährigen in Deutschland davon betroffen. „Das Gelenk nutzt sich im Laufe der Jahre schlichtweg ab und verschleißt, so dass irgendwann jede Bewegung weh tut.” Bei der Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) ist die Knorpelschicht des Gelenkes durch die starke Beanspruchung abgerieben und wird dünner. Der unter dem Knorpel gelegene Knochen bemerkt dies und reagiert mit einer Verdichtung seiner Struktur. Das ist zwar als Schutzmechanismus gedacht, führt aber tatsächlich zu einer Gelenkverformung - und damit zu Hüftproblemen, die häufig durch Medikamente oder ein künstliches Gelenk behoben werden können. Eine weitere, weniger bekannte Ursache für Hüftgelenksprobleme sind Verformungen des Knochens im Kindesalter. „Hüftdysplasien sind eine der häufigsten Störungen beim Neugeborenen”, erklärt Günther. Dabei ist die Hüftpfanne schon vor der Geburt nicht voll oder nur schlecht ausgebildet und kann in schweren Fällen ohne Behandlung zu bleibenden Schäden mit Hinken und Gehstörungen führen. Wird eine solche Hüftdysplasie nicht behandelt, kann sie sich im Erwachsenenalter zu größeren Problemen des Hüftgelenks entwickeln und möglicherweise den Einsatz eines Kunstgelenks erfordern. „Auch andere Kinderkrankheiten wie Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes sollten frühzeitig behandelt werden, da sie über die Jahre hinweg sonst ebenfalls zum Problem werden können”, sagt Günther, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie ist. Kunstgelenke bilden das natürliche Gelenk so genau nach, wie es geht, heißt es beim Deutschen Verband für Physiotherapie in Köln. Beim Hüftgelenk muss daher beispielsweise neben den Knochen auch die Knorpelschicht nachempfunden werden, damit das Kunstgelenk möglichst natürlich funktioniert. Eine Besonderheit des Hüftgelenks ist außerdem, dass es wie die Schulter ein Kugelgelenk ist, also ziemlich frei rotieren kann - auch das kann ein modernes Kunstgelenk. Angst muss man vor einem künstlichen Hüftgelenk als Ersatz seiner arthrosegeplagten oder gebrochenen Hüfte nicht haben. „Es ist der erfolgreichste operative Eingriff der modernen Medizin”, beruhigt Günther. Tatsächlich bekommen allein in Deutschland jedes Jahr rund 140 000 Menschen wegen einer Hüftarthrose ein künstliches Gelenk eingesetzt, bei weiteren 70 000 Männern und Frauen werden so hüftnahe Oberschenkelhalsbrüche therapiert. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie: www.dgooc.de Von Aliki Nassoufis, dpa dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/08/04/23/service/gesundheit/t/rzo419836.html ![]() |
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