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Samstag, 27. Feb. 21
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Gesundheit
Medikamentenabhängigkeit ist schwer zu erkennen Lippstadt - Eine Medikamentenabhängigkeit macht sich Experten zufolge nur schleichend bemerkbar.
Für Betroffene sei es schwierig, die Sucht selbst wahrzunehmen, da sie sich langsam über Monate oder Jahre entwickelt. Das sagte Rüdiger Holzbach von der Abteilung Suchtmedizin der Westfälischen Kliniken Warstein und Lippstadt (Nordrhein-Westfalen). Laut dem in Berlin vorgestellten Drogen- und Suchtbericht 2008 sind bis zu 1,5 Millionen Menschen in Deutschland medikamentenabhängig - statistisch gesehen sind den Angaben nach also mehr Menschen von dieser Sucht betroffen als von Alkoholabhängigkeit. Holzbach zufolge stehen an erster Stelle Schlaf- und Beruhigungsmittel, sogenannte Benzodiazepine. Dann folgen Schmerzmittel und eine weitere Gruppe Schlafmittel, sogenannte Non-Benzodiazepine. Eine Abhängigkeit von Schlaf- und Beruhigungsmitteln verläuft nach seinen Angaben in drei Stufen. Bei zunächst ein bis zwei Pillen kehre sich allmählich deren Wirkung um - „mit der Folge von langsam zunehmender Unruhe, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und körperlichen Missempfindungen”, erläutert der Suchtexperte. Phase 2 mit zwei bis drei Tabletten führe zu einer „gefühlsmäßigen Abstumpfung, dem Verlust körperlicher Energie und Gedächtnisproblemen”. Im letzten Schritt komme es bei einer „merklichen Dosissteigerung” zu „zunehmenden Ausfällen bei der Konzentration, der Wachheit und einer eingeschränkten Wahrnehmung der eigenen Defizite”. Die Süchtigen schreiben den Substanzen laut Holzbach eine große Bedeutung zu. „Sie gehen nicht mehr ohne Mittel aus dem Haus, sie beginnen 'Vorräte' anzulegen, nehmen die Tabletten heimlich ein. Auch vermeiden sie das Thema und reagieren gereizt, wenn man sie darauf anspricht.” Zwei Drittel der Abhängigen sind dem Suchtexperten zufolge Frauen und ältere Menschen. „Das liegt vermutlich daran, dass diese Gruppe weniger gern Alkohol als 'Selbstmedikation' bei Ängsten, Schlafstörungen, Problemen oder Missempfindungen einsetzt.” Außerdem gingen diese Patienten häufiger zum Arzt - daher sei das Risiko, per Verschreibung mit den Mitteln in Kontakt zu kommen, größer. Denn die meisten Betroffenen erhalten die entsprechenden Medikamente durch den niedergelassenen Arzt, der in der Regel zu wenig über die ersten beiden Stufen der Sucht wisse und erst in der letzten Phase aktiv gegensteuert, so Holzbach. dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/08/05/05/service/gesundheit/t/rzo423027.html ![]() |
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