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Donnerstag, 25. Feb. 21
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EADS wird französische Airbus-Werke nicht los Paris - Wie in Deutschland ist EADS auch in Frankreich mit dem Versuch gescheitert, mehrere Airbus-Werke an Lieferanten zu verkaufen.
Damit kann ein Kernelement des Umstrukturierungsprogramms „Power 8” nicht umgesetzt werden, mit dem Airbus einen großen Teil der Kosten und Risiken des künftigen Langstreckenflugzeugs A350 auf Partner abwälzen wollte. Airbus brach die Verhandlungen mit dem französischen Zulieferer Latécoère über den Verkauf der Werke Méaulte und Saint Nazaire Ville ab. Als Grund gab der Konzern am Mittwoch das „derzeit schwierige Finanzumfeld” an, also die internationale Kreditkrise und den Verfall des Dollarkurses. Die Werke sollten nach dem Verkauf Airbus-Teile mit Dollar statt Euro bezahlt bekommen. Latécoère erklärte sich „extrem enttäuscht” über die Entscheidung und schloss eine finanzielle Beteiligung an der Entwicklung des A350 strikt aus. Die finanzielle Gesundheit des Unternehmens habe Vorrang, sagte Konzernchef François Junca. Dagegen sah sich das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB in seiner Entscheidung bestätigt, von sich aus die Verhandlungen mit EADS über den Kauf der Werke Augsburg, Nordenham und Varel abzubrechen. Der Einstieg wäre sehr riskant gewesen, sagte OHB-Chef Marco Fuchs in Bremen. Junca kündigte eine verstärkte Produktion von Flugzeugteilen in Ländern wie Marokko an. Auch Airbus suche weiter Risikopartner in der Dollarzone. Airbus will die Werke Méaulte und Saint Nazaire Ville jetzt in einer eigenständigen Tochter bündeln, um sie später zusammen zu verkaufen. Dasselbe geschieht mit den deutschen Airbus- und EADS-Standorten Augsburg, Nordenham und Varel. Die Werke sollen am Projekt A350 beteiligt werden und müssen daher massiv in neue Verbundstoff-Techniken investieren. „Wir werden die weiteren Investitionen in den Werken auf jeden Fall sicherstellen”, sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath der dpa. „Die Entwicklung der A350 hat für uns absolute Priorität.” Die Höhe der Investitionen werde berücksichtigt werden, wenn die Werke später verkauft würden. Wegen des Auftragsbooms sind die Investitionen für Airbus derzeit problemlos zu stemmen: EADS hat sieben Milliarden Euro in der Kasse. Die Verkaufsverhandlungen für der Werke Laupheim und Filton (Englandl) sollen wie geplant „in den nächsten Wochen abgeschlossen” werden, erklärte Airbus. Filton soll an den britischen Partner GKN gehen. An Laupheim sind der französische Flugtechnikkonzern Zodiac sowie Diehl Aerospace (Überlingen), ein Gemeinschaftsunternehmen von Diehl und dem französischen Elektronikkonzern Thalès, interessiert. Außerdem will EADS den französischen Kleinflugzeugspezialist Socata an Daher verkaufen. Die neuen Werkseigner sollten von Airbus für ihre Zulieferungen in Dollar und nicht in Euro bezahlt werden. Neben Bankenkrise und Dollarschwäche gab dem Vernehmen nach der Widerstand der französischen Gewerkschaften den Ausschlag für das Scheitern des Werksverkaufs. Die Gewerkschaften hatten gestreikt, um für die französischen Werke die „deutsche Lösung” des Verbleibs im Konzern zu erhalten. Probleme bereitete auch, dass Latécoère zu klein für den Werkskauf war und eine Kapitalerhöhung um 300 Millionen Euro nötig hatte. Dabei sollte die Staatsbank CDC einsteigen, was das Gewicht der französischen Regierung bei Entscheidungen über mögliche Produktionsverlagerungen nach Nordafrika erhöht hätte. An den mittelfristigen Finanzzielen von „Power 8” hält Airbus fest. So sollen ab 2010 die Kosten nachhaltig um 2,1 Milliarden Euro pro Jahr gesunken sein und fünf Milliarden Euro freie Kapitalmittel hinzugewonnen werden. Bis 2011 soll eine zusätzliche Milliarde eingespart werden. Der mit „Power 8” langfristig geplante Umbau des Konzerns mit der Konzentration auf strategisch unverzichtbare Fertigungen ist aber erst einmal ausgebremst. EADS schrieb 2007 mit 116 000 Mitarbeitern 39,1 Milliarden Euro Umsatz und einen Verlust von 446 Millionen Euro. Mit „Power 8” sollten 10 000 Stellen in der Verwaltung wegfallen. Wegen Produktionsengpässen werden in den Werken derzeit aber eher Stellen in der Fertigung geschaffen. dpa-infocom
http://rhein-zeitung.de/on/08/05/07/wirtschaft/t/rzo423493.html ![]() |
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