Google Sky: Kosmos kucken mit virtuellem Teleskop
Meerbusch Wohl spätestens seit Galileo Galilei war eines stets unverzichtbar, wollte man das Himmelszelt optisch nach verborgenen Sternen-Schätzen abklopfen: Ein möglichst gutes Teleskop.
Mit seiner Einfachversion entdeckte der geniale Astronomie-Pionier immerhin die vier größten Monde des Jupiter. Seine technisch hochgerüsteten Nachfolger brachten noch gewaltigere Beute aus dem Universum zur Strecke. Beispielsweise die Whirlpool Galaxie, den Andromeda Nebel oder den Sternennebel Orion. Aber auch weniger wohlklingendes Weltraumgut wie NGC-247 ging den emsigen Kosmos-Fischern ins Netz. Über die Qualität ihrer hochgradig technisierten Arbeitsgeräte herrscht Konsens: Kein herkömmliches Teleskop kann so gut sein wie die Giganten Hubble und Co.
Kein Wunder, schließlich haben die tonnenschweren Weltraumteleskope eine bessere Schussposition - sie umkreisen die Erde in mehreren hundert Kilometern Höhe. Die Aufnahmen der fliegenden Mammut-Linsen kann neuerdings auch der Laie bestaunen - bequem, schnell und sogar kostenlos. Der PC als virtuelle Sternwarte, Enterprise-Feeling am Schreibtisch - Google macht's mal wieder möglich. Ab sofort sind Sternhaufen, Sternnebel und entfernte Galaxien quasi nur noch einen Mausklick entfernt. Ein Bad in der Milchstraße gefällig? Mit Google Sky wird der Rechner zum virtuellen Teleskop. Hier kann man sich in der bereits bekannten Google-Earth-Tradition umschauen und Details heranzoomen.
Brauchte man dazu bislang eine spezielle Software, genügt nun ein Web-Browser. Google Sky bietet imponierende Ausblicke und Bilder, aber auch Erläuterungen. Klasse: Auf Wunsch zeigt Google Sky auch Infrafrot- oder Mikrowellen-Aufnahmen, die sich stufenlos überlagern lassen. Das Ergebnis wirkt wie experimentelle Kunst aus dem Universum. Auch historische Ansichten vom Sternenhimmel lassen sich abrufen. Und das alles funktioniert auch bei bedecktem Himmel.
Sterne googeln: www.google.de/sky
dpa-infocom