Interesse an Erhaltung alter Haustierrassen wächst
Göttingen/Witzenhausen (dpa) - Das Interesse an der Nachzucht alter Haustierrassen ist in Deutschland wieder gewachsen.
«Immer wenn wir eine alte Haustierrasse zum bedrohten Haustier des Jahres erklären, wollen Züchter und Landwirte es haben, und wir haben Mühe, die Nachfragen zu befriedigen.».
Das sagte Antje Feldmann von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen im hessischen Witzenhausen. In diesem Jahr steht die Bronze- oder Indianerpute ganz oben auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, weil es nur noch 800 davon gibt. Häufig müssten die Interessierten zwei bis drei Jahre warten.
Eine der wichtigsten Herausforderungen der Gesellschaft sei es, Bestände bedrohter Rassen aufzuspüren, anzukaufen und verschiedene Blutlinien zu vermischen, sagte Feldmann. Erst dann könnten den Interessenten die Tiere zur Verfügung gestellt werden. Dies könne je nach Tierart, wie etwa bei dem bedrohten Haustier des Jahres 2007, dem Murnau-Werdenfelser Rind, oder beim 2006 herausgestellten Deutschen Sattelschwein, manchmal Jahre dauern.
Das Überleben vieler uralter heimischer Haustiere sei vor allem traditionsbewussten Landwirten oder Liebhabern zu verdanken, die die Rasse über Jahrzehnte hinweg gehalten haben. «Dabei wurden sie in der Vergangenheit häufig belächelt und mit Geringschätzung bedacht», erläuterte Feldmann. Langsam fände diese Arbeit jedoch wieder Anerkennung und die Qualität der alten Rassen mit ihrer guten Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit werden wieder geschätzt.
Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen: www.g-e-h.de
dpa-infocom