Allergiekraut Ambrosie ist bundesweit vorhanden
Bonn Die von Allergikern gefürchtete Beifußblättrige Ambrosie hat sich in ganz Deutschland ausgebreitet.
Lange Zeit sei das hochallergene Traubenkraut nur vereinzelt vorgekommen, berichtete das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn.
In einer neuen BfN-Studie sei die aus Nordamerika stammende Pflanze jedoch bundesweit in 267 Landkreisen gefunden worden. Da die Ambrosie ein Problem für die menschliche Gesundheit und auch für einheimische Pflanzen sei, sollte ihre weitere Ausbreitung verhindert werden, sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Mit Kosten von bis zu 47 Millionen Euro jährlich im Gesundheitswesen sei die Ambrosie wohl «die teuerste Pflanze Deutschlands».
Die Pollen des Traubenkrauts (Ambrosia artemisiifolia), das äußerlich Beifuß-Gewächsen ähnelt, können nach Angaben der Freien Universität Berlin bis zu 100 Kilometer weit fliegen. Allein eine Pflanze kann demnach bis zu eine Milliarde Pollen ausstoßen. Bereits zehn Pollenkörner in einem Kubikmeter Luft reichten aus, um bei Allergikern eine Heuschnupfen-Attacke auszulösen.
Die in der BfN-Studie entdeckten , zumeist kleinen Bestände wachsen in Gärten, wohin sie etwa mit verunreinigtem Vogelfutter gelangen und von wo aus sie verwildern und sich in die freie Landschaft ausbreiten können. Potenziell sei ihre Ausbreitung neben den gesundheitlichen Risiken auch für den Naturschutz problematisch.
Auch Privatpersonen können laut BfN einen Beitrag gegen die Ausbreitung leisten, indem sie ihren Garten regelmäßig auf Ambrosia-Pflanzen kontrollieren und sie mitsamt der Wurzel ausreißen und im Hausmüll entsorgen. Auf keinen Fall dürfen die Gewächse im Biomüll oder Gartenkompost beseitigt werden, denn dann besteht die Gefahr einer weiteren Verbreitung. Vogelfreunde sollten die Wintervogelfütterung auf Flächen in ihrem Garten beschränken, die sie regelmäßig kontrollieren.
BfN-Studie: www.neophyten. de Handschuhe und Mundschutz tragen Die Beifußblättrige Ambrosie kann bei Hautkontakt zu erheblichen Reizungen führen. Deshalb sollte diese Gewächse nur mit Handschuhen und einer Schutzmaske ausgerissen und in Plastiksäcken als Restmüll beseitigt werden. «Größere Bestände sollen den Landratsämtern gemeldet werden», sagte Susanne Schenk von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Dillingen. Bei Unsicherheiten, ob es sich um die gefährliche Ambrosie oder einen heimischen Beifuß handelt, können bei den Behörden Merkblätter angefordert werden.
dpa-infocom