. . . Alpträume und ComebackpläneDabei ging am 28. Juli dieses Jahres die Schreckensmeldung um die Welt: Fittipaldi in Michigan schwer verunglückt. Die Diagnose der Ärzte: Ein Halswirbel war angebrochen, der linke Lungenflügel kolabiert, Schulterblatt gebrochen. Um ein Haar wäre Fittipaldi für immer zum Pflegefall im Rollstuhl geworden. "Es war ein Zeichen Gottes, daß ich keine Rennen mehr fahren soll", sagte Fittipaldi damals und trat Anfang August zurück. Doch das Rennfieber packte ihn erneut. Seit dem Unfall fühlte sich Fittipaldi nicht mehr richtig ausgelastet, saß oft gelangweilt vor dem Fernseher, arbeitete an einer Biographie oder kümmerte sich um seine rund 80.000 Hektar große Orangen-Plantage. Und auch seine Tätigkeit als Generalvertreter von Daimler-Benz in Brasilien war da kein Ersatz für den Motorsport: "Ich spüre, daß ich noch gewinnen kann. Rennfahren ist das, was ich am besten kann. Das verschafft mir die meiste Befriedigung."
Seit 1984 fährt Fittipaldi in der US-IndyCar-Serie, wurde 1989 Meister und gewann im selben Jahr sowie 1994 die berühmten 500 Meilen von Indianapolis. Mit 15 Jahren hatte seine Karriere als Go-Kart-Mechaniker begonnen. Wer dem Haudegen gegenübersitzt und dessen überschäumende Art erlebt, versteht sofort, warum der Südamerikaner wieder ans Steuer eines Rennwagens will. Carsten Bruder; Foto: AP Letzte Änderung: 12.06.1998 06:37 von jp |